Exoskelette sind am Körper getragene technische Systeme, welche der Unterstützung bzw. Entlastung menschlicher Bewegungen dienen und dadurch gesundheitsschädliche, körperliche Belastungen reduzieren können. Sie sind somit als Mittel des Gesundheits- und Arbeitsschutzes zu betrachten.
Die Entwicklung und der Einsatz von Exoskeletten ist noch relativ neu und diese finden bisher vor allem in der Industrie Anwendung, wo die Bewegungsmuster meistens ziemlich gleichförmig und spezifisch sind. Im Handwerk werden Exoskelette bisher nur selten genutzt, da hier die Arbeitsprozesse und somit die Bewegungsabläufe stark variieren. „Durch das Testen von bereits am Markt verfügbaren Exoskeletten mit Handwerkern aus verschiedenen Gewerken möchten wir die praktische Gebrauchstauglichkeit und die Akzeptanz solcher Systeme für das Handwerk untersuchen sowie mögliche zukünftige Entwicklungspotenziale und spezielle Anforderungen aus dem Handwerk identifizieren.
Wir freuen uns sehr über die bisher wahrgenommene Offenheit und Neugier der teilnehmenden Handwerker und sind gespannt auf die Auswertung der Fragebö- gen“, erläutert Tobias Zerger von der Technischen Universität Dresden den Handlungsansatz. „Die ersten Firmen konnten für die Exoskelett-Tests gewonnen werden, darunter Handwerker aus einer Tischlerei sowie aus einer Malerfirma. Gewerkespezifisch zeigten die Handwerker bereits schon Offenheit während des zweistündigen Einführungskurses und nahmen die zu testenden Exoskelette mit Begeisterung an. Während der Testphase wurden bereits Vorteile, aber auch Nachteile deutlich, die einerseits für das jeweilige Handwerk relevant sind, aber auch gewerkübergreifend nicht unerheblich erscheinen. Durch die Auswertungen ist es dann möglich, mit der TU Dresden und den Herstellern die Exoskelette für das Handwerk zu präzisieren und entsprechend weiterzuentwickeln“, so Rayk Grieger.
(Holger Mucke)