Projektleiter Harald Hönicke (Mitte) erläutert den Beiratsmitgliedern die bisherigen und zukünftigen Aktivitäten der einzelnen Fachbereiche in der Offenen Werkstatt
Projektleiter Harald Hönicke (Mitte) erläutert den Beiratsmitgliedern die bisherigen und zukünftigen Aktivitäten der einzelnen Fachbereiche in der Offenen Werkstatt

Die Mitglieder des Projektbeirates kamen am 26. April zu ihrer zweiten Sitzung im Jahr 2023 in der Offenen Werkstatt Riesa zusammen. Projektleiter Harald Hönicke gewährte einen konkreten Einblick in die einzelnen Werkstatträume und informierte über bisherige sowie zukünftige Aktivitäten in der Offenen Werkstatt. Nach dem Rundgang übernahm Markus Kahl von der Quali­fi­zierungszentrum Riesa GmbH und erläuterte den Beiratsmitgliedern den Handlungsansatz „Entwicklung, Erprobung und Etablierung eines Konzepts zur Prototypenentwicklung“. In diesem Arbeitsschwerpunkt geht es speziell um das Experimentieren und Entwickeln eigener Produktideen zu marktfähigen Prototypen. Hierzu plant die Qualifizierungszentrum Region Riesa GmbH die Anschaffung eines Schweißroboters sowie die Anschaffung von Aditiven Fertigungsmaschinen im Rahmen des Projektes.

Der Sitzungsschwerpunkt lag auf der Vorstellung des Projektes „Robotik im Denkmal“ durch Prof. Dr. Jens Krzywinski von der Technischen Universität Dresden. Die bisherigen Erkenntnisse aus der ersten Förderphase werden genutzt, um Anwendungen der Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK) in der Denkmalsanierung mittels eines praktischen Lösungsansatzes perspektivisch auf den Bereich der allgemeinen Bauwerk­sanierung zu erweitern. Die Randbedingungen für die Technologieentwicklung ergeben sich aus den besonderen Anforderungen einer Denkmalsanierung. Damit ist eine breite Anschlussfähigkeit zu weiteren Gewerken im Handwerk möglich. Neben dem Bereich der Denkmalsanierung können dadurch zusätzlich Unternehmen der Region integriert werden. Die praktische und technische Realisierung von Roboter-Aktivitäten zur Unterstützung der Handwerker beinhaltet zunächst Oberflächenarbeiten, wobei hier zwei Verfahren zum Abtragen, wie Strahlen und Schleifen, sowie ein Verfahren zum Grundieren von Oberflächenschichten betrachtet werden sollen. Die Oberflächenbearbeitung ist somit ein Ausganspunkt, um weitere Arbeitsschritte im Handwerk der Bauwerksanierung zu ermöglichen. Die Mitglieder des Projektbeirates begrüßen den Handlungsansatz und sprachen sich einstimmig für eine Fortführung des Projektes ab dem Jahr 2024 aus.

Im weiteren Verlauf der Sitzung informierten Jens-Torsten Jacob und Holger Mucke zum Planungsstand „Dachdecker-Sturm-App“. Der anvisierte Projektansatz konnte nicht weiterverfolgt werden und es braucht eine komplette Neuausrichtung. Eine mögliche Perspektive wäre eine sogenannte „Dachziegel-Erkennungs-App“ in Verbindung mit einem „Dachziegel-Reallabor“. Insbesondere bei Firmen, die Photovoltaikanlagen errichten, ist ein großer Bedarf erkennbar. Die Idee für eine „Dachziegel-Erkennungs-App“ könnte einen innovativen Lösungsansatz für die Aufarbeitung der bestehenden Dachziegelsammlung der Dachdeckerinnung Meißen-Riesa-Großenhain darstellen. Diese bestehende Sammlung umfasst einen großen Teil historisch sehr wertvoller Dachziegel. In den kommenden Wochen wird der Projektansatz konkretisiert.

Zum Abschluss der Sitzung gewährten Prof. Dr. Ute Schröter-Bobsin und Andreas Barth von der Staatlichen Studienakademie Riesa den Beiratsmitgliedern einen reflektierten Blick auf die Ergebnisse des abgeschlossenen Projektes „Kreativdialog – Kooperation zwischen Handwerk und Kreativwirtschaft“. Bei der nächsten Zusammenkunft im September informiert sich der Beirat über den aktuellen Planungsstand im Rittergut.

(Holger Mucke)