Sehr geehrte Leserinnen, sehr geehrte Leser,
allgegenwärtig hat uns die Corona-Pandemie immer noch weiter fest im Griff. Man muss aufpassen, dass wir uns nach so einer langen Zeit nicht daran gewöhnen.
Seit nun fast zwei Jahren lauern wir in regelmäßigen Abständen auf die nächste Corona-Schutz-Verordnung, um zu schauen, was für unser regionales Handwerk relevant sein wird. Das trifft uns insbesondere auch bei der Organisation von Veranstaltungen, wie beispielsweise Innungsversammlungen. Gilt nun die 2G mit oder ohne + oder etwa die 3G-Regelung? Häufig genug mussten wir bedauerlicherweise coronabedingt Veranstaltungen kurzfristig absagen. Zum Opfer fiel dabei auch unsere jährliche Verleihung des Ausbildungspreises. Sie war im November 2021 vorgesehen. Da nicht absehbar ist, wann und unter welchen Umständen so eine Veranstaltung wieder durchführbar ist, hat der Vorstand nun entschieden, nicht mehr darauf zu hoffen, irgendwann diese Preisverleihung im gewohnten Rahmen nachholen zu können. Die Mitglieder des Vorstandes gehen demnächst vor Ort in die Firmen, um die Ehrungen einzeln vorzunehmen. Ich bin überzeugt, dass dieser Kompromiss Anklang findet.
Im Herbst letzten Jahres wurde uns bereits erklärt, dass zu Ostern 2022 diese Pandemie vorbei sein wird. Wir waren schon damals sehr überrascht über diese Art der Weitsichtigkeit der Politik. Nicht überrascht uns allerdings, dass wir offensichtlich darauf nicht vorbereitet sind und es wieder erkennbare unterschiedliche Ausstiegsszenarien der einzelnen Bundesländer geben wird.
Die Hoffnung, dass die neue Bundesregierung einen besseren Kurs fährt und mit einheitlichen Regelungen Ruhe in die mittlerweile sehr gereizte Stimmung bringt, hat sich nicht bestätigt. Nicht zuletzt auch durch die unnötigerweise praktisch über Nacht getroffene Neuregelung des Genesungsstatus im Januar dieses Jahres.
Das Bundeswirtschaftsministerium machte es ähnlich und stoppte gleich mal die KfW-Förderung. Die bisherigen Förderprogramme für energieeffizientes Bauen und Sanieren der Förderbank KfW wurden am 24. Januar 2022 überraschend gestoppt. Auch bereits gestellte Anträge sollten ursprünglich nicht mehr bewilligt werden. Schließlich entschied die Regierung, dass vor dem 24. Januar 2022 gestellte Anträge doch nach den bisher geltenden Kriterien bearbeitet werden. Weitere Anträge sind nicht mehr möglich. Der neue Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat die Entscheidung der Regierung verteidigt, die staatliche Förderung für energiesparende Häuser zu stoppen. „Das war eine Hauruck-Aktion, die uns erst einmal eine Atempause verschaffen musste“, sagte der Grünen-Politiker. Ähnliche Förderprogramme würden wieder aufgelegt – allerdings müssten diese strenger und effizienter sein, damit das Steuergeld sinnvoll eingesetzt werde.
Hier darf durchaus die Frage erlaubt sein, ob das der neue Stil sein wird, erst mal alles zu stoppen, um dann nach einer „Atempause“ sinnvoll weiterzumachen. Wir dürfen alle sehr gespannt sein …
In diesem Sinne verbleibe ich
mit handwerklichen Grüßen
Jens-Torsten Jacob