Im Lommatzscher Ortsteil Dörschnitz steht seit über 200 Jahren ein mittlerweile denkmalgeschütztes kleines Haus, welches dringender Sanierung bedarf. Hier wohnten die Ärmsten der Armen. Eigentümer dieser sogenannten Armenkate ist die Stadt Lommatzsch. Deren Bürgermeisterin Dr. Anita Maaß sowie Frau Gräfe und der Bauhof Lommatzsch haben in Zusammenarbeit mit der Kreishandwerkerschaft Region Meißen und der Denkmalpflege einen maßgeblichen Anteil, dass acht Jugendliche innerhalb ihres FSJ im Rahmen der Sächsischen JugendBauhütten nun mit Ausbesserungsarbeiten begannen.
Der Leiter der Sächsischen JugendBauhütten in Görlitz, Wolfgang Voigt, hatte dieses Projekt bereits seit zwei Jahren auf der Liste, wurde durch Corona jedoch ausgebremst. Mitte Mai 2022 war es dann so weit. Unter Anleitung des Leiters der Riesaer Einsatzstelle der Sächsischen JugendBauhütten, Heiko Bieber, beräumten fünf Mädchen und drei Jungen innerhalb ihres 4. Seminares die Kate von Müll, Schutt und altem Stroh, entfernten die Dachrinne, erneuerten Dachlatten und tauschten ca. 50 Dachziegel aus.
Dann begannen die Vorbereitungen zum Aufarbeiten der Lehmwände. So wurde Lehm mit Stroh und Sand gemischt, um damit Schadstellen an den Wänden zu verputzen. Außerdem sägten die jungen Leute Platten aus Holz zur Montage an den Fenstern. Die Jugendlichen waren sehr engagiert und motiviert. Sie zeigten bei allen anfallenden Aufgaben handwerkliches Geschick und Interesse. Diszipliniert und aufmerksam setzten sie das theoretische Wissen fachgerecht um. Mit den Arbeiten bekommen die Jugendlichen eine berufliche Orientierung und können sich in den verschiedensten Gewerken ausprobieren und lernen somit Handwerk in seiner Vielfalt kennen.
Danken möchten wir abschließend der Stadt Lommatzsch für die sehr gute Zusammenarbeit sowie für die kostenfreie Unterbringung der Jugendlichen im Museum für ländliches Brauchtum, einem alten Fachwerkhaus in Neckanitz.
(Heiko Bieber, Einsatzstellenleiter)