Seit zwei Jahren hat uns Corona mit all seinen Auswirkungen fest im Griff und bestimmt unser privates und öffentliches Leben. Die ständig wechselnden Regelungen im Zusammenhang mit der Pandemie treffen uns insbesondere immer noch bei der Organisation oder auch Durchführung von Veranstaltungen. Dem zum Opfer fiel dabei ebenfalls unsere jährliche Verleihung des Ausbildungspreises, welche im November 2021 vorgesehen war. Da nicht abzusehen ist, wann und unter welchen Umständen so eine Veranstaltung wieder durchführbar ist, hatte der Vorstand entschieden, nicht mehr darauf zu hoffen, irgendwann diese Preisverleihung im gewohnten Rahmen nachholen zu können und war deshalb vor Ort in den Firmen, um die Ehrungen einzeln vorzunehmen.

So konnte am 17. Februar 2022 Alexander Miethe als Erster von den insgesamt sieben Preisträgern aus dem Vorjahr seinen Pokal in Empfang nehmen. Mit 87 Punkten erreichte Herr Miethe die Note 2. Vorstandsmitglied Andreas Eisenreich und Geschäftsführer Jens-Torsten Jacob übergaben stellvertretend den Ausbildungspreis. Alexander Miethe trat als selbstbewusster, zielstrebiger junger Mann in der Verkehrsgesellschaft mbH Meißen auf und durchlief eine umfangreiche Ausbildung in vielen Fachbereichen. Seine praktische Ausbildung zum Kfz-Mecha­troniker für Nutzfahrzeuge absolvierte er in der Verkehrsgesellschaft mbH Meißen, die theoretischen Kenntnisse erwarb er in den Berufsschulzentren Meißen Radebeul und Gustav Anton Zeuner Dresden. Beides beendete er ausgezeichnet. Auf diesen Fundamenten reifte Herr Miethe zu einem hervorragenden Fachmann heran. In seiner Freizeit spielt er Kontrabass und Bassgitarre. Für die Zukunft plant er seinen Meisterabschluss.

Gleich am Folgetag fuhr der stellvertretende Kreishandwerksmeister Roberto Heilscher in Begleitung des Geschäftsführers nach Diera in die Fleischerei Henker. Fleischermeister Henry Henker vermittelte sein praktisches Wissen an Franz Leibhold, der seinen Gesamtabschluss mit 93 Punkten vollbrachte, was einer Note 1 entspricht. Dafür hat Herr Leibhold gekämpft. Er war während seiner Ausbildungszeit ein sehr ehrgeiziger Lehrling. Absolute Hygiene, die richtige Überzeugung, Gefühl für Lebens- und Genussmittel – das waren die Voraussetzungen für Herrn Leibhold, den Beruf des Fleischers zu erlernen. Besonderes Augenmerk legte er dabei auf das Schlachten und absolvierte seinen Schlachtschein entsprechend mit der Note 1. Daran schließt sich seine Leidenschaft fürs Kochen an. In seiner Freizeit engagiert sich Herr Leibhold außerdem in der freiwilligen Feuerwehr. Überdies plant auch er, zeitnah mit der Meisterschule zu beginnen.

Am Montagmorgen, dem 21. Februar 2022, gegen 8.00 Uhr trafen sich wiederum Herr Heilscher und Herr Jacob. Diesmal im Autohaus Lassotta in Meißen, um Ron Schietzel, Kfz-Mechatroniker für Pkw-Technik, auszuzeichnen. Ron Schietzel erreichte mit 95 Punkten das höchste Ergebnis aller Preisträger, war er doch von Beginn an sehr zielstrebig. Das Interesse und zugleich Hobby, seinen alten Käfer und die Oldtimer des Vaters zu restaurieren, rückte in der Vergangenheit mehr in den Hintergrund, da schlichtweg die Zeit sehr begrenzt war und diese vermehrt in die Ausbildung floss. In den letzten zweieinhalb Jahren scheute er keinen Aufwand und nahm jede Herausforderung an. Er hat für sich erkannt, dass es eine gute Ausbildung nicht gratis gibt und schon gar nicht ohne eigenes Zutun oder ohne persönliches Engagement. Ob er bereits zu Beginn seiner Lehre ins Auge fasste, seine Ausbildungszeit zu verkürzen – weiß keiner. Aber dass er letztlich seine Prüfung acht Monate vorm regulären Ausbildungsende mit Bravour gemeistert hat, ist Fakt.

Die Einschätzungen der Vorgesetzten des Autohauses Lassotta aus Meißen waren von Anfang an sehr positiv, denn so einen interessierten und wissbegierigen, konstruktiven und mit einer gewissen Vorbildung mitarbeitenden Auszubildenden wünscht man sich in jedem Ausbildungsjahr. Stets höflich und freundlich wird er von seinen Kolleginnen und Kollegen sehr geschätzt. Er ist bereits im 1. Ausbildungsjahr mit erfahrenen Gesellen so manchem Technikteufel auf die Schliche gekommen. Auch wenn es hier und dort mal klemmte oder eine Schraube abriss oder zu wenig Platz im Motorraum war – er behielt immer einen klaren Kopf.

Theresia Hindemith wurde am 23. Februar 2022 vom Kreishandwerksmeister Peter Liebe und dem Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Region Meißen Jens-Torsten Jacob aufgesucht. Sie lernte im väterlichen Betrieb, der Bäckerei Mosch im Nossener Ortsteil Heynitz, den Beruf der Fachverkäuferin im Nahrungsmittelhandwerk, Fachbereich Bäcker. Nach dem Abitur wusste sie nicht genau, was sie beruflich mal machen möchte, nur eines war ihr klar – sie wollte nicht studieren.

Ein Jahr probierte sie sich daher als Praktikantin in verschiedenen Berufen aus, zum Beispiel als Schneiderin oder Hotelfachfrau. In einem Café die Gäste mit Kaffee, Tee, Kakao, Kuchen, Torten und anderen leckeren Sachen zu bedienen, gefiel ihr so gut, dass sie sich eines Tages fragte, ob sie im elterlichen Betrieb eine Lehre als Verkäuferin beginnen könne. Und so kam es dann auch. Von 2018 bis 2021 erlernte sie den Beruf Bäckereifachverkäuferin. Im September des letzten Jahres begann sie eine 2-jährige Ausbildung als Bäckerin. Ihr angestrebtes Ziel: In einigen Jahren möchte Sie den elterlichen Betrieb, die Bäckerei Mosch in Heynitz, übernehmen.

Am 27. September 2021 nahm Frau Hindemith an der Sächsischen Meisterschaft der Bäckereifachverkäufer/-innen teil und belegte den 2. Platz. Dazu auch unsererseits herzlichen Glückwunsch. „Ich bin sehr froh und dankbar, dass sie sich für den Familienbetrieb entschieden hat, obwohl es oft nicht einfach ist und werden wird – in einer kleinen Bäckerei auf dem Lande“, so der Vater. Mit Recht können Sie, Herr Mosch, stolz auf Ihre Tochter sein.

Für Donnerstag, den 24. Februar 2022, war man in der Fleischerei Bernd Gawalski in Großenhain angemeldet. Kreishandwerksmeister Peter Liebe und Geschäftsführer Jens-Torsten Jacob zeichneten Markus Börner für seine erreichten Leistungen, insgesamt 93 Punkte, mit dem Ausbildungspreis 2021 aus. Er war der erste Auszubildende, der von sich aus morgens gerne früher anfing – nur um was zu lernen. Herr Börner war sehr zielstrebig. So übte er von sich aus freiwillig, zum Beispiel zur Prüfungsvorbereitung Rollbraten, um seine Fähigkeiten zu verbessern. Sein allgemeines Auftreten gegenüber der Belegschaft und den Kunden ist für die heutige Zeit als sehr positiv zu bewerten. In seiner Freizeit fährt er gern Motorrad und trainiert im Fitnessstudio. Außerdem schlachtet er gern.

Aus zeitlichen und Entfernungsgründen wurden den beiden Preisträgern Daniel Böhm und Paul Franz die Preise auf dem Postweg „überreicht“.

Daniel Böhm wurde als Anlagenmechaniker für Sanitär – Heizung – Klima im ehemaligen Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) in Großenhain ausgebildet. Während dieser 28-monatigen Umschulungsmaßnahme besuchte er für die theoretische Ausbildung das BSZ für Technik Gustav Anton Zeuner in Dresden. Die praktische Ausbildung erfolgte zu dieser Zeit im BTZ Großenhain. Herr Böhm war sehr zielstrebig und konnte gut auf Erfahrungen aus seiner vorangegangenen beruflichen Laufbahn aufbauen. Er war als gelernte Fachkraft im Gastronomiegewerbe und anschließend als Küchenbauer tätig und somit Quereinsteiger. Er engagierte sich kontinuierlich für gute Leistungen, um einen erfolgreichen Gesellenabschluss zu erreichen. Wie wir alle sehen, ist ihm das sehr gut gelungen. Mit 87 Punkten ist er der Jahrgangsbeste in diesem Gewerk. Mit ihm war es eine gute und konstruktive Zusammenarbeit und ein sehr gutes persönliches Miteinander während der gesamten Ausbildungszeit mit allen Ausbildern und Dozenten. Durch sein ausgeglichenes Wesen und seine ruhige Herangehensweise gelang es ihm, gestellte Aufgaben erfolgreich zu lösen.

Paul Franz absolvierte innerhalb dreier Jahre seine Ausbildung zum Tischler in der VAVONA GmbH Radeburg. Dies ist ein international agierendes Unternehmen, welches sich mit Planung, Produktion und Umsetzung von hochwertigen Möbeln, Inneneinrichtungen und Innenausbauten, wie auch Messe­ständen, beschäftigt. Entsprechend der Ausbildungsordnung erwarb Herr Franz umfassende Kenntnisse und Fähigkeiten, zum Beispiel in der Produktion von Möbeln vom Zuschnitt über Kantenbeschichtung bis hin zur Möbelendmontage oder bei der Herstellung klassischer Holzverbindungen und Ober­flächenbeschichtungen. Neben der beruflichen Ausbildung nahm Herr Franz regelmäßig am Berufsschulunterricht und an überbetrieblichen Lehrgängen wie auch Kreativ-Lehrgängen teil. Während seiner Ausbildung hat er sich dabei umfassende Fachkenntnisse angeeignet. Seine gute Auffassungsgabe ermöglichte es ihm, auch schwierige Situationen sofort zutreffend zu erfassen. Dabei behielt er auch unter höchster Belastung jederzeit die Übersicht, agierte ruhig und überlegt. Er zeigte stets sehr hohe Motivation, Initiative und einen hohen Leistungs­willen. Herr Franz plante seine Arbeits­prozesse immer sorgfältig und verantwortungsbewusst. Seine Arbeitsweise war stets geprägt von hoher Zuverlässigkeit und Genauigkeit. Auch in schwierigen Situationen fand er somit stets optimale Lösungen. Herr Franz pflegte einen modernen, auf Kooperation und seiner Überzeugungskraft aufbauenden Arbeitsstil und motivierte auch andere Auszubildende zu sehr guten Leistungen. Die ihm übertragenen Aufgaben führte er stets zur vollsten Zufriedenheit aus. Von Vorgesetzten, Kollegen und Mitarbeitern wurde er als fleißiger und freundlicher Auszubildender allzeit geschätzt. Auch sein Verhalten gegenüber den Kunden war stets einwandfrei.

Herr Franz beabsichtigt die Aufnahme eines Meisterstudiums und verließ daher bedauerlicherweise seinen Ausbildungsbetrieb. ­Wissen sollte er, dass ihm die Türen seines Ausbildungsbetriebes immer offen stehen – auch für eine mögliche Rückkehr.

(KHS)