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Peter Liebe, Kreishandwerksmeister

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

2025 geht zu Ende – Zeit für ein Resümee.

Schauen wir auf die Politik, so haben wir mit der Wahl eine zänkische Regierung durch eine neue abgelöst. Die großen Versprechen „Alles wird besser“ sind schnell verblasst – denn regieren muss man nun mit denselben Konflikten und fast denselben Gesichtern – zu mindestens bei der SPD – wie zuvor. Der Herbst der Reformen wurde angekündigt – haben Sie irgendetwas davon bemerkt? Der angekündigte „Herbst der Reformen“ blieb weitgehend unsichtbar. Stattdessen sorgte die Einwegverpackungssteuer auf 750-Gramm-Stollen für Schlagzeilen – ein Nebelvorhang, der von anderen Problemen ablenkte. Für das Handwerk war dieser Erfolg wichtig, doch viele unserer weiteren Forderungen blieben unbeachtet. Ich will diesen Erfolg auch nicht kleinreden, aber was ist mit unseren anderen Forderungen, welche wir der Politik mit den Wahlbausteinen mit auf den Weg gegeben haben?  NICHT‘S!

Meine Sorge gilt dem neuen Jahr mit der erneut drastischen Erhöhung des Mindestlohnes. Wie viele Betriebe können das auf ihre Preise umlegen? Wie viele Betriebe werden wir deshalb 2026 verlieren? Der Eingriff der Politik in die Tarifautonomie kennt nur einen Gewinner: den Staat. Steuern werden mehr eingenommen und der Arbeiter, der eigentlich davon profitieren sollte, wird im Portemonnaie kaum was merken. Die Abgabenlast auf die Löhne ist einfach zu hoch. Schauen wir jetzt auf das regionale Handwerk, schauen wir auf uns.

Die Kreishandwerkerschaft hat, wie ich meine, ein tolles Jahr hingelegt. Gern erinnere ich mich an den Auftakt 2025, unseren Neujahrsempfang, mit tollen Neujahrsgrüßen und konstruktiven Gesprächen. Die erste gemeinsame Winterfreisprechung im Theater Meissen war eine tolle Premiere.  Auch die Sommerfreisprechung im September war ein voller Erfolg und mit der Gesellenparty vor dem Theater haben wir für unsere frischgebackenen Gesellen ein bleibendes Erlebnis geschaffen. Gesellen, Ausbildungsbetriebe, aber auch Meißner Bürger und Touristen kamen auf dem gut gefüllten Theaterplatz ins Gespräch, so kann man auch mal Handwerkswerbung betreiben. Wer das 2026 miterleben will, auch wenn er keinen Lehrling hatte, merkt sich bitte den
4. September 2026 vor, da soll die zweite Party stattfinden. Unser Geschäftsführer hat bereits die Termine für die nächsten Jahre schon geblockt. Das WIR-Projekt „Inno-Handwerk“ hat mit einer Vielzahl von Veranstaltungen dafür gesorgt, dass wir immer wieder im Gespräch waren.   Erst kürzlich sind die Wohnmöglichkeiten für unsere Jugendlichen der mobilen Einsatzstelle der sächsischen Jugendbauhütte fertiggestellt worden. Jetzt geht es an die Werkstätten. Damit beleben wir zusehends unser Rittergut. Mit großem Erfolg wurden eine Reihe von Innovationsclubs und als Jahreshöhepunkt die Innovationskonferenz durchgeführt. Dabei wird die Idee, einen „Energiepoint“ für das Handwerk im Rittergut zu setzen, intensiv weiterverfolgt. Ich würde mich freuen, wenn sich noch mehr Handwerker für dieses Projekt begeistern.

Besonders eindrucksvoll und ein richtiges Highlight war die Präsentation unseres Projekts in der Vertretung des Freistaates Sachsen in Berlin – ein weiterer Schritt zu überregionaler Wahrnehmung. Immer wieder wird erstaunt registriert, was wir als Kreishandwerkerschaft vor Ort leisten. Gerade in der beruflichen Orientierung Jugendlicher sind wir mit den sogenannten „Berufetagen“ der Offenen Werkstatt ein gutes Beispiel für andere Kreishandwerkerschaften. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen, die dazu beitragen, auch im Namen des Vorstandes recht herzlich bedanken. Zum Jahresausklang wünschen wir Ihnen allen ein friedliches Weihnachtsfest und einen guten Start ins Jahr 2026.

Gott schütze das ehrbare Handwerk!

Ihr Kreishandwerksmeister
Peter Liebe