Liebe Handwerkskolleginnen und Handwerkskollegen,
im Gegensatz zur Tagesschau spreche ich Sie noch persönlich an.
Man denkt, noch schlimmer geht es nicht, aber es gibt immer noch eine Steigerung.
Die Formulierung „meine Damen und Herren“ in der Begrüßung zu Beginn der täglichen Nachrichtensendung um 20.00 Uhr wurde abgeschafft. Die Tagesschau orientiere sich bei den Sprechertexten zunehmend am gesprochenen Wort statt an formeller Schriftsprache, heißt es in einem offiziellen Statement des Senders. Und für solchen Unsinn müssen wir auch noch Gebühren bezahlen, mit der Begründung, der Öffentlich-rechtliche Rundfunk hat einen Bildungsauftrag.
Noch Fragen?
Apropos Bildungsauftrag, den Parteien hatten wir vor der Wahl dies als eines der wichtigsten Ziele mitgegeben, Verbesserung der schulischen Bildung. Was wird nun aus dieser verkorksten Wahl? Frühzeitige Koalitionsausschlüsse bescheren uns jetzt eine Minderheitsregierung, die sich für ihre Ziele ziemlich krumm machen muss. Für jedes neue Gesetz eine Mehrheit finden. Was wird da an konservativer Politik übrigbleiben? Ich schätze unseren Ministerpräsidenten, vor allem wegen seiner Meinungsstärke. Wenn er eine Aussage zu einem Thema macht, dann steht er dazu.
Aber ich glaube, nicht seine Politik wurde zur Wahl abgestraft, sondern die der damaligen Ampel. Die Minderheitsregierung wird Stillstand im Land nicht verhindern können. Stillstand können wir uns aber nicht leisten. Dem Handwerk werden die kommunalen Aufträge fehlen, da unsere Städte und Gemeinden klamm sind, der Freistaat aber noch keinen Haushalt verabschiedet hat. Und was passiert eigentlich, wenn die AfD einem Haushaltsentwurf oder einem anderen wichtigen Gesetz zustimmt, wird dann zurückgezogen? Es bleibt spannend.
Innerhalb unserer Kreishandwerkerschaft sind wir trotz aller politischen Herausforderungen ein gutes Stück vorangekommen. Im Rittergut sind die Handwerker kräftig dabei, den ersten Werkstattteil für die Einsatzstelle der Jugendbauhütte zu realisieren. In unseren Innovationsprojekten waren wir ebenfalls sehr erfolgreich. So haben wir, gemeinsam mit der TU Dresden, bei der Europäischen Leitmesse „denkmal 2024“ in Leipzig eine Ehrung für unsere Forschungsarbeit im Bereich der Digitalisierung und Robotik im Handwerk erhalten. Das Jahresende ist eine gute Gelegenheit, sich bei all denjenigen zu bedanken, die uns bei der Arbeit unterstützt haben, allen voran bei unseren Angestellten der Geschäftsstelle und unserem Geschäftsführer sowie den Projektmitarbeitern. Ohne sie würde der „Laden“ nicht funktionieren – DANKE dafür.
Ihnen, liebe Handwerkerinnen und Handwerker, sowie Ihren Familien wünsche ich ein friedliches, besinnliches Weihnachtsfest und einen „Guten Rutsch“ ins neue Jahr. Nutzen Sie die Zeit, um neue Kraft für die anstehenden Aufgaben zu tanken.
GOTT SCHÜTZE DAS EHRBARE HANDWERK
Ihr Kreishandwerksmeister Peter Liebe