In der Zeit vom 7. bis 9. November 2024 fand die Europäische Leitmesse „denkmal 2024“ auf dem Leipziger Messegelände statt. Die „denkmal“ hat sich einmal mehr als die zentrale internationale Plattform für Erhalt und Vermittlung des kulturellen Erbes bewiesen. Unter den insgesamt 499 Ausstellern aus 26 Ländern war auch das Projektteam Robotik von der Kreishandwerkerschaft Region Meißen und der Technischen Universität Dresden vom Fachbereich Technisches Design mit einem eigenen Stand vertreten. Das Forschungsprojekt „Plattformgestütztes Mensch-Roboter-Kollaborations-System für Oberflächenbehandlungen in der Denkmal- und Bauwerksanierung“ widmet sich den Themenbereichen, wie Robotik-Anwendungen bzw. moderne Technologien im Handwerk etabliert werden können. Konstantin Goertz war an den drei Messetagen für die TU Dresden am Stand. „Der Versuchsaufbau zeigte, dass wir Modelle, wie zum Beispiel einen Fensterrahmen, scannen können. Aufgrund dieser Daten, die wir dadurch gewinnen und digitalisieren, können wir den Roboterarm seine Arbeiten ausführen lassen. Zunächst machen wir das mit einem Stuckelement, welches wir scannen und dann abschleifen lassen. Der Ansatz lässt sich auch auf andere Technologien ausweiten. Wir überlegen gerade noch, ob wir das zukünftig mit einem Laser bearbeiten oder eine Trockeneisbestrahlung durchführen“, so Konstantin Goertz. Im weiteren Projektverlauf ist der nächste Schritt jetzt die Überführung von diesem Laboraufbau in die Praxis. Der Roboter soll in den kommenden Wochen im Rittergut zum Einsatz kommen.
Josephine Voigt und Thomas Scholz waren für die Kreishandwerkerschaft Region Meißen am Messestand und präsentierten ein aktives und ein passives Exoskelett sowie den Thorax-SSM. Durch den Einsatz von Exoskeletten kann für die Handwerker zukünftig ein wichtiger Schritt zum Gesundheitsschutz erfolgen und damit im Arbeitsprozess eine vorbeugende Unterstützung mit auf den Weg gegeben werden. Sicherlich ist das Tragen eines Exoskelettes zu Beginn ein ungewohntes Gefühl, allerdings spürt man bereits nach kurzer Zeit eine Entlastung für den Körper.
Bereits beim Eröffnungsrundgang besuchte der sächsische Staatsminister für Regionalentwicklung Thomas Schmidt unseren Messestand und kam mit uns direkt ins Gespräch. Für Thomas Schmidt hat das Handwerk eine ganz große Zukunft, da immer wieder individuelle Lösungen gefragt sind.
Auszeichnung – Goldmedaille für herausragende Leistungen
Besonders erfreut waren wir, als wir anlässlich dieser Messe für unser Engagement ausgezeichnet wurden. Eine Fachjury unter der Leitung von Jury-Prof. Dr. Markus Harzenetter nominierte uns für eine der zehn Goldmedaillen.
„Für herausragende Leistungen in der Denkmalpflege Europa – für die Aufnahme von Impulsen aus der Denkmalpflege zur Entwicklung wegweisender Innovationen für die allgemeine handwerkliche Praxis“.
Zum Abschluss der dreitägigen Messe zogen die Mitarbeiter eine äußerst positive Bilanz:.„Wir haben auf der Messe ein Feedback aus ganz unterschiedlichen Fachrichtungen bekommen und das ist für unser Projektvorhaben sehr gut. Die Technologie ist nicht nur da, sondern sie ist auch gefragt.“
Mit diesem Motivationsschub packen wir die weiteren Herausforderungen im Projekt und im Rittergut an, um auch zukünftig im Bereich der Digitalisierung und der Robotik einen wichtigen Beitrag für den Denkmalschutz zu leisten.
(KHS)
Fotos: KHS