Ein Fachtag im Rittergut zeigte Möglichkeiten der Sanierung

Mit dem Rittergut Riesa­-Gröba hat die Kreishandwerkerschaft Region Meißen ei­ nen idealen Ort für die Durchführung von Fachveranstaltungen, die sich mit der Mo­dernisierung von Baudenkmälern beschäfti­gen. Ende August organisierte das Denkmal­netz Sachsen in Zusammenarbeit mit der Kreishandwerkerschaft Region Meißen den Fachtag „Energieeffiziente Modernisierung am Baudenkmal“. Zu Beginn der Veranstal­tung konnte Jens­Torsten Jacob den Ober­bürgermeister der Stadt Riesa Marco Müller und Dr. Konstantin Hermann vom Landes­amt für Denkmalpflege Sachsen begrüßen. Der Geschäftsführer der Inno­Handwerk Re­gion Meißen gGmbH Thomas Margenberg erläuterte den Teilnehmern den Sanierungs­ansatz. In einer anschließenden Führung durch das Rittergut gab er einen interessan­ten Einblick in die zukünftige Nutzung des Elbflügels. Mit dem fachlichen Teil begann Prof. Dr. Alexander Buchheim von der Staatli­chen Studienakademie Riesa der das Projekt „R3 Reallabor im Rittergut Riesa­-Gröba“ vor­ stellte. Das Projekt dient zur Fachkräftequali­fizierung und soll einen wesentlichen Bei­trag auf dem Weg zu einem klimaneutralen Gebäudebestand in Deutschland leisten. Hierzu wird insbesondere der Aspekt der Ge­bäudesanierung in den Mittelpunkt der Ar­beiten gestellt und stärker in dem aktuellen Curriculum des Studiengangs Energie­ und Gebäudetechnik integriert. Zur Umsetzung eines entsprechenden Bildungsangebotes ist die engmaschige Verknüpfung zwischen dem praxisgerechten Studium mit der „Hands­On“­Mentalität des Handwerks zwingend erforderlich, um die spezifischen Herausforderungen der denkmalgerechten Sanierungsaufgaben sowohl in Planungs­ als auch Ausführungsphasen fach­ und ter­mingerecht ausgestalten zu können.

Ronny Erfurt berichte in seinem Vortrag von der Abwägung von zukünftiger Nutzung und Investition in energetische Sanierung im ehemaligen Bahnhof Halsbrücke. Für den Eigentümer des Brauhauses am Bahnhof Halsbrücke ist das Objekt ein Ort der Be­gegnung und Kultur zur nachhaltigen Ent­wicklung im ländlichen Raum. Durch die Umnutzung ist ein Brauhaus mit Restaurant entstanden. Die Planung der energetischen Sanierung zum Brauhaus am Bahnhof be­gann mit der Grundüberlegung, ob die ener­getischen Sanierungsmaßnahmen sich für die zukünftige Nutzung finanziell rechnen. Im Ergebnis hat die energetische Sanie­rung dazu beigetragen die Betriebskosten für eine komplette Nutzung zu optimieren. Zu den Maßnahmen zählten die Wärme­dämmung der Außenwände, des Daches und der Komplettaustausch der Fenster. Die Modernisierung der Heizungsanlage durch die Installation einer Brennwerttherme, auch für den Betrieb der Brauanlage. Der Einsatz von energieeffizienten LED­Lampen, die we­ niger Strom verbrauchen und eine längere Lebensdauer haben.

Den Ansatz der Innendämmung von Außen­ wänden im Baudenkmal stellte Robby Fitzner von der UdiDÄMMSYSTEME GmbH vor. Die Innendämmung der Außenwand stellt eine schnelle und individuelle energetische Sanie­ rungsvariante dar. Im Impulsbeitrag konnte dazu die bauphysikalische und bauprakti­sche Detailpunkte auf Grundlage von reali­sierten Projektbeispielen praxisnah erläutert werden.
Wie sieht es mit Photovoltaikanlagen auf und an historischen Objekten aus? Dazu gab Ste­ fan Vetter von der Sächsischen Energieagen­tur – SAENA GmbH fachliche Einblicke zur Nutzung von Solarenergie und stellte anhand von praktischen Beispielen den tatsächli­chen Nutzen für Wohn­ und Nichtwohnge­bäude vor. Das Angebotsportfolio der SAENA beinhaltet die Initial­ und Fachberatung für Bauherren, Kommunen sowie für kleine und mittlere Unternehmen. Die Durchführung von Schulungs-­ und Weiterbildungsveranstaltun­gen, eine entsprechende Netzwerkarbeit für die Zielgruppen und die Veröffentlichung von Informationsbroschüren und Filmen.

Zum Abschluss des Fachtages moderierte Silvio Günzel von der Kreishandwerkerschaft Region Meißen eine Gesprächsrunde. Hierbei konnten die Teilnehmer in einen fachlichen Austausch mit den Referenten kommen.

(KHS)

Thomas Margenberg (rechts) erläutert den Sanierungsansatz im Rittergut und gab einen Einblick in die zukünftige Nutzung des Elbflügels

Thomas Scholz (Mitte) zeigte die Anwendung eines Exoskelettes bei der Bauwerksanierung

Fotos: KHS

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