Robert Mühlberg führt einen Familienbetrieb und ist darüber hinaus als Obermeister in der Kreishandwerkerschaft und in der Vollversammlung der Handwerkskammer Dresden sowie im Prüfungswesen aktiv.
Im Seitental der Großen Triebisch im Meißner Land liegt der idyllische Ort Burkhardswalde mit 220 Einwohnern. Hier lebt und wirkt Tischlermeister Robert Mühlberg. In seinem Familienbetrieb arbeiten aktuell fünf Gesellen und ein Lehrling. 1933 gründete sein Großvater die Bau- und Möbeltischlerei, die Mühlberg 2008 vom Vater übernahm. Urkundlich wird in seinem Elternhaus sogar bereits 1891 erstmals eine Tischlerei erwähnt.
„An diesem historischen Ort wurde schon immer mit Holz gearbeitet. Ich liebe meinen Beruf und konnte mir nie etwas anderes vorstellen. Auch mein Sohn ist Feuer und Flamme für das Tischlerhandwerk und schaut schon morgens vor der Schule in der Werkstatt vorbei“, sagt der 45-Jährige, der sich eng mit dem regionalen Handwerk verbunden fühlt. Am liebsten arbeitet Mühlberg mit Massivholz, hat sich aber nicht auf einen Bereich spezialisiert. Von Sicherheitselementen über denkmalgeschütze Torbögen bis zum Kellerfenster fertigt sein Betrieb alles.
Für sein Handwerk ist er nicht nur als selbstständiger Unternehmer aktiv, sondern seit vielen Jahren auch ehrenamtlich engagiert. Das Amt des Obermeisters der Tischlerinnung Meißen-Riesa-Großenhain hat Robert Mühlberg seit 2018 inne. Er vertritt die Interessen des Handwerks als Mitglied der Vollversammlung der Handwerkskammer Dresden sowie im Vorstand der Kreishandwerkerschaft Region Meißen. Auch im Aufgabenerstellungsausschuss und Berufsbildungsausschuss des Landesinnungsverbandes der Tischler Sachsen arbeitet Robert Mühlberg mit.
Darüber hinaus engagiert sich der Tischlermeister bereits seit 20 Jahren als ehrenamtlicher Prüfer im Gesellenprüfungsausschuss für den Nachwuchs in seinem Gewerk. Für dieses Engagement wurde er jüngst mit dem Prüferehrenzeichen der Handwerkskammer Dresden in Gold ausgezeichnet.
Und ob Ferienpraktikant, der Besuch einer Schulklasse oder das Adventsbasteln der Gemeinde in der Werkstatt – alles macht Robert Mühlberg möglich.
Da stellt sich schnell die Frage, wie der Handwerksmeister dies alles unter einen Hut bekommt. „Im Vergleich zu meinem Amtsantritt als Obermeister bin ich inzwischen schon viel ruhiger geworden und versuche, alles nacheinander abzuarbeiten“, lacht er verschmitzt. „An meinem Arbeitstag bin ich leider kaum noch Tischler. Denn ich schaffe es nur noch selten in die Werkstatt. Angebote, Baubesprechung, Verordnungen, Papierkram – die viele Bürokratie hält uns von den eigentlichen Aufgaben ab. Bei meinem Vater zählte noch der Handschlag“, erinnert er sich.
„Doch wenn wir im Handwerk etwas bewegen wollen, müssen wir uns engagieren. Der richtige Weg ist für mich immer das Gespräch und nicht der Protest. Auch wenn es trotz meiner zahlreichen Gremien schwer ist, sich Gehör zu verschaffen“, sagt Mühlberg.
Vor allem die Arbeit im Prüfungsausschuss und die intensive Betreuung der Azubis über einen langen Zeitraum bereiten ihm viel Freude. „Wir sind selbst für die Suche von Nachfolgern und den Erhalt unseres Handwerks verantwortlich. Ich wünsche mir, dass wieder mehr Betriebe ausbilden. Das Interesse beim Nachwuchs ist da. Und auch wir können von den jungen Menschen noch etwas lernen“, sagt der selbstständige Tischlermeister und Ehrenamtsträger.

www.tischlerei-muehlberg.de: Tischlermeister Robert Mühlberg aus Burkhardswalde fühlt sich eng mit der Region verbunden und gibt gern sein Wissen an den Nachwuchs weiter.

Foto:Julia Stegmann-Schaaf