Auch das Baugewerbe richtet sich auf neue, nachhaltigere Technologien aus. Seit vielen Jahren wird schon zum Thema Carbonbeton geforscht. Seit dem 28. September 2022 kann man erste Ergebnisse selbst betreten – in Dresden wurde das erste, vollständig mit Carbonfasern bewehrte Gebäude als Versuchsbau des Forschungsprojekts „C3- Carbon Concrete Composite“ eröffnet. Und das wollten sich die Innungsmitglieder der Baugewerbeinnung Ostsachsen und Riesa/Großenhain mal genau erklären lassen. Dorit Gangfuß vom SBV hatte uns einen Besichtigungstermin für den 5. Juni 2024 organisiert.
Das 220 m2 große Gebäude besteht aus einer dunklen BOX und einer hellen, geschwungenen Dach-Wand-Schale, dem TWIX. Untergebracht sind Büro-, Labor- und Veranstaltungsräume. Die wichtigste Funktion ist jedoch, als Forschungsobjekt zu dienen und dabei zu verdeutlichen, welche Vorteile das Bauen mit Carbonbeton hat. Sachkundig erklärte und führte uns Lore Zierul vom Institut für Massivbau der TU Dresden durch das Gebäude und die Außenanlagen. Sie erläuterte die Vorteile von Carbon: die Bewehrung rostet nicht, ist äußerst langlebig und ermöglicht eine Architektur, die sonst fast nicht erreicht werden kann – dreidimensional geschwungene, dünne Formen aus Beton. Frau Zierul stellte den Aufbau der Wände dar und beantwortete die zahlreichen Fachfragen der Teilnehmer. Sie konnte berichten, dass auch regionale Unternehmen beteiligt waren: das Team der AIB GmbH – Architekten Ingenieure Bautzen hat sich um Planung und Ausschreibungen gekümmert und Hentschke Bau war für die Spritzungen verantwortlich. (Quelle und weiterführende Informationen: Sonderheft Beton- und Stahlbetonbau April 2023 ISSN 0005-9900).
Der Abend klang bei anregenden Gesprächen und gutem libanesischem Essen in der Weinlaube des nahe gelegenen Restaurants „Sindbad“ aus.
(KHS Bautzen)
Fotos: KHS Bautzen