
Liebe Leser,
es tut sich was in Deutschland. Nachdem nun endlich eine neue Bundesregierung steht, hat man das Gefühl, dass es jetzt wirklich ernst wird mit notwendigen Veränderungen. Die Bundesregierung hat langjährige Forderungen des Handwerks aufgegriffen und konkrete Entlastungsmaßnahmen in ihrem Koalitionsvertrag festgeschrieben. Das hat bisher jede Regierung gemacht. Nun kommt es aber auch darauf an, diese Notwendigkeiten schnell und konsequent umzusetzen. Darauf warten wir nicht nur im Handwerk. Es lohnt sich in diesem Zusammenhang, einen Blick zum Zentralverband des Handwerks zu werfen. Auf dessen Homepage (www.zdh.de) findet man seit Neuestem einen sogenannten „Maßnahmenmonitor“ zum Thema Bürokratieabbau. Er ist, so meine ich, gut gemacht, da er einen aktuellen Überblick über die entsprechende Umsetzung der in Aussicht gestellten Bürokratieentlastungen für das Handwerk gibt. Damit kann jeder Hand- werker selbst schauen, was angekündigt, tatsächlich bearbeitet und dann letztendlich auch wirklich durch Herrn Kretschmer, also unsere neue Bundesregierung, umgesetzt wurde. In vier Jahren können wir – und soll- ten wir auch – dann gemeinsam eine Bilanz zu diesem wichtigen Thema ziehen.
Auf sächsischer Ebene tut sich auch was. Wir sind weiter, gemeinsam mit dem Sächsischen Handwerkstag im Gespräch mit der Sächsischen Staatsregierung. Wie Sie vielleicht noch wissen, hatten ja im letzten Jahr die fünf Kreishandwerkerschaften des Kammerbezirkes Dresden im Vorfeld der Sächsischen Landtagswahlen dem Ministerpräsidenten Michael Kretschmer ihre Forderungen unter der Überschrift „Das Handwerk erwartet Ergebnisse von der Politik“ zusammengefasst und übergeben. Inhaltliche Schwerpunkte waren u. a. die Verbesserung der schulischen Bildung, die spürbare Senkung des bürokratischen Aufwandes für die kleinen und mittelständischen Unternehmen oder auch eine verbesserte Förderung bei Betriebsübernahmen. Wir sind jetzt einen Schritt weiter. Konkret schlagen wir als sächsische Kreishandwerkerschaften ein geeignetes Programm zum Aufbau eines regionalen Netzwerkes für die berufliche Orientierung speziell für Handwerksberufe im Freistaat Sachsen vor. Ziel soll sein, den Jugendlichen die gesamte Bandbreite an Ausbildungsmöglichkeiten, vor allem die im regionalen Handwerk, zu vermitteln und mehr junge Menschen für eine Ausbildung bei uns im Handwerk zu begeistern. Diese Aufgabe hat mittlerweile eine enorme Bedeutung für den Erhalt der handwerklichen Unternehmensstrukturen, insbesondere im ländlichen Raum. Den regionalen Kreishandwerkerschaften, als regionale Vertretung des Handwerks, soll damit die Möglichkeit ein- geräumt werden, „regionale Handwerksguides“ zu installieren und diese direkt in den Gesamtprozess der jeweiligen regionalen Berufsorientierung – speziell zum Thema Handwerk – einzubinden. Damit schaffen wir, dass das Defizit, dass das Handwerk zu wenig Berücksichtigung bei der beruflichen Orientierung in Schulen findet, geschlossen werden kann. Es könnte uns außerdem noch viel besser gelingen, Handwerksbetriebe zu unterstützen, die bisher nicht ausbilden oder Praktikumsplätze anbieten. Wir bleiben an diesem wichtigen Thema dran und hoffen, an dieser Stelle bald Positives berichten zu können.
Mit handwerklichen Grüßen
Jens Torsten Jacob