Am 30. August 2024 fand im großen Fest­saal des Meißner Burgkellers die Zentrale Freisprechungsveranstaltung der Kreishand­werkerschaft Region Meißen statt. In diesem Jahr wurden 62 junge Gesellinnen und Ge­sellen offiziell in den Stand der Handwerker erhoben. Dabei erweiterte sich die Anzahl der Gewerke und so wurden Lehrlinge aus den Bereichen Bäcker und Fleischer, Bau, Dach­decker, Elektro, Friseure, Maler und Tischler eingeladen. Die Veranstaltung markierte ei­nen bedeutenden Meilenstein im beruf­lichen Werdegang der Absolventen und wur­de von zahlreichen Gästen begleitet.

Kreishandwerksmeister Peter Liebe begrüßte den Landrat des Landkreises Meißen, Ralf Hänsel, neben den Vertretern der Ausbildungsbetriebe und zahlreichen Partnern des Handwerks. Das handwerkliche Zeremoniell bestritt zu Beginn der Obermeister der Tischlerinnung Meißen­Riesa­Großenhain, Robert Mühlberg, In seiner Begrüßungsan­sprache betonte danach Peter Liebe die Be­deutung des Handwerks für die Gesellschaft und die Wirtschaft und lobte die Absolventen für ihre harte Arbeit und ihr Engagement während der Ausbildungszeit, ging aber auch auf die zum Teil doch schlechten Ergebnisse ein. Er hob hervor, dass die Freisprechung nicht nur das Ende der Lehrzeit, sondern auch den Beginn eines neuen Kapitels im Berufsleben der jungen Handwerker darstellt. Als Festredner konnte in diesem Jahr der Landrat Ralf Hänsel gewonnen werden. In seiner Rede ging er auf die in allen Berufsbe­reichen gestiegenen Anforderungen und in­haltlichen Veränderungen ein. So beispiels­weise decke der Dachdecker nicht mehr nur das Dach, sondern montiere zwischenzeit­lich reichlich Solaranlagen. Auch dankte er den Eltern und Ausbildungsbetrieben für de­ren Unterstützung und Einsatz während der Ausbildungszeit. Er appellierte an die Jungge­sellen, auf dem Stand der gerade erworbe­nen Qualifikation nicht stehenzubleiben, sondern sich fortlaufend weiterzubilden, um sich den sich ständig neuen Herausforde­rungen stellen zu können. Bevor es zur ei­gentlichen Übergabe der Zeugnisse kam, vollzog Robert Mühlberg an einem der Tisch­lergesellen das traditionelle Ritual. Die dazu­ gehörige Ohrfeige fiel im Gegensatz zum Vor­jahr deutlich weniger züchtig aus. Der erwartete Höhepunkt der Veranstaltung war dann natürlich die feierliche Übergabe der Gesellenbriefe und Gesellenzeugnisse. Drei der Anwesenden wurden für ihre guten Ab­schlüsse besonders gewürdigt und erhielten neben ihren Zeugnissen kleinere Präsente. Nach der offiziellen Zeremonie hatten die Gäste die Gelegenheit, bei einem gemeinsa­men Abendessen im Burgkeller Meißen zu feiern und sich auszutauschen. Die histori­schen Gemäuer boten dabei eine beeindru­ckende Kulisse. Es wurde viel gelacht, ge­plaudert und auf die Zukunft angestoßen. Die Freisprechung der Kreishandwerkerschaft Region Meißen ist ein wichtiger Brauch, der die Tradition und den Stolz des Handwerks hochhält. Sie erinnert daran, dass Handwerk nicht nur ein Beruf, sondern auch eine Beru­fung ist. Die 62 neuen Gesellinnen und Ge­sellen können nun mit Zuversicht in ihre be­rufliche Zukunft blicken. Herzlichen Glückwunsch an alle Absolventen und viel Erfolg auf ihrem weiteren Weg im Handwerk!

(KHS)

Blick in den Saal
Foto: Matthias Kost

Peter Liebe während seiner Ansprache
Foto: Matthias Kost

Obermeister Robert Mühlberg vollzieht das handwerkliche Zeremoniell
Foto: Matthias Kost